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Liebesspross
Mit der Liebe ist es wie mit einer kleinen Pflanze.
Sie ist einfach da, oder nicht.
Manchmal ist es nicht ersichtlich,
woher dieser kleine Spross
seinen Ursprung hatt.
Er fragt auch nicht,
ob er nun hier wachsen darf oder nicht.
Er ist einfach da
und strebt danach sich entfalten zu dürfen.
So mancher Keim fiel auf einen ungünstigen Boden.
Wo achtlose Füße trampeln
und gift gestreut wird,
braucht es eine selbstbewusste, fürsorgliche Hand
um diesen Spross vor fremden Einfluss zu schützen.
Doch pflegt man ihn mit Sorgfalt,
düngt und jätet gelegentlich,
mag es sein,
daß aus einem kleinen Pflänzchen
eine Blüte hervorgeht,
dessen Schönheit seine ganze Umgebung
erfreut und selbst der traurigsten Landschaft
ihren Zauber schenkt.
Michaela Riske ,01.02.06
Alte Seelen
Mit der Seele ist es wie mit dem Wein,
welcher mit der Reife immer edler und Süßer wird.
Wird er gekostet,
so mag man seinen Geschmack,
oder man mag ihn nicht.
Der eine liebt ihn frisch und jung,
ein anderer liebt ihn fruchtig und bodenständig
und wieder ein anderer schätzt gerade die Würze und Reife seines Alters.
Ich für meinen Teil mag den jungen frischen Wein
und schätze die Würze und Reife einer alten Seele.
Wird mir die Freude zu Teil mich an beidem zur gleichen Zeit zu laben,
scheint es mir als würde eine Sternschnuppe meinen Geist für nur einen kurzen Moment zum glühen bringen und mit dieser Erinnerung auch mein ganzes Leben erstrahlen.
Michaela Riske,(via) 01.11.05
Begegnung mit einer alten Seele
Einst begegnete mir ein Menschlein, dessen Gesicht so gar nicht zu dem Wesen passen wollte, das sich dahinter verbarg.
Ein Gesicht welches so weich und zart, noch so jung an Jahren, fast einem Gemälde gleichend, mit vollkommenen Zügen und durch seinen lieblichen Anblick eine Woge der Verzauberung und Faszination in mir in Bewegung setzte.
Nur seine Augen verrieten seine Wahrheit, die hinter dem lieblichen Schein eine Seele bargen, welche, würde man sie malen wollen, die Zeichen des Alters und der Reife, ja sogar der Weisheit zum Ausdruck bringen müssten.
Augen voller Schönheit und Klarheit, deren Tiefe das ganze Universum zu beherbergen vermochten und Zeugnis für ein Wissen bargen, das weder seiner noch meiner Zeit entsprach und welche unmöglich diesem jungen, zarten, fast kindlich, naivem Anblick entspringen konnte.
Doch auch aus dem vollbusigen kleinen Munde sprachen diese Worte, die sich schon in der tiefe dieser Augen verbargen.
Wohlüberlegte Worte, sanft wogend, an manchen Stellen spitzen Nadeln gleichend, die jedoch von einem versöhnlichen warmen lächeln begleitet wurden und so selbst die schmerzende Erkenntnis zu honigsüßem Balsam verschmelzen ließen.
Worte , die aussprachen was schon in diesen mystischen Augen , in mitten dieses kindlichen Gesichtes zu lesen war und in einer uralten Seele beheimatet schienen.
Michaela Riske (via)03.11.05
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Glücksmomente
Ein altes Paar saß auf einer Bank vor einem Haus.
Er hielt ihre Hand und fragt:
"Woran denkst du?"
Sie sprach:
"An die vielen Abende, in denen wir gemeinsam eingeschlafen sind.
An deine Fürsorge, wenn du mir, nachdem ich eingeschlafen bin,
mein Buch von der Nase nimmst und mich liebevoll zudeckst.
An die Abende der Gemeinsamkeit.
An das gemeinsame Lachen, Rätseln, Lesen und Arbeiten.
Ich denke an die vielen Kleinigkeiten deiner Liebe.
Daran, wie du mit meine Schwächen lebst.
Daran wie du mir mit einem Lächeln, den Schlüssel in die Hand drückst,
den ich zum hundertsten mal suche.
An deine Umarmungen, wenn ich vor Traurigkeit nicht mehr weiß was ich tun soll.
Deine Hand die, die meine hält wenn ich Angst habe, oder einfach nur unsicher bin.
An die Wärme die einen Raum erfüllt, wenn du einfach nur in meiner Nähe bist
und ich meine Arbeit verrichte.
Daran, wie du mir die Träne von der Wange wischst, wenn ich vor Rührung weinen muss.
Dein Schweigen, dass mir den Freiraum zum erzählen gibt.
Wie glücklich es mich mach dich zu lieben .
Ich denke an das Glück das uns beschert ist gemeinsam alt zu werden.
Als sie ihn anblickte sah sie seine Augen geschlossen
und ein seliges Lächeln ruhte auf seinen Lippen.
Sie hielt noch lange seine Hand.
Nichts auf dieser Welt ist selbstverständlich !
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Alte Seelen
Mit der Seele ist es wie mit dem Wein,
welcher mit der Reife immer edler und Süßer wird.
Wird er gekostet,
so mag man seinen Geschmack,
oder man mag ihn nicht.
Der eine liebt ihn frisch und jung,
ein anderer liebt ihn fruchtig und bodenständig
und wieder ein anderer schätzt gerade die Würze und Reife seines Alters.
Ich für meinen Teil mag den jungen frischen Wein
und schätze die Würze und Reife einer alten Seele.
Wird mir die Freude zu Teil mich an beidem zur gleichen Zeit zu laben,
scheint es mir als würde eine Sternschnuppe meinen Geist für nur einen kurzen Moment zum glühen bringen und mit dieser Erinnerung auch mein ganzes Leben erhellt.
Michaela Riske, 01.11.05